Überforderte Laien
Auch im zwölften Jahr nach Einführung des DRG-Systems als Grundlage für die Vergütung von Krankenhausleistungen ist in einigen Häusern der Ernst der Lage noch immer nicht erkannt worden.
Nach wie vor wird dort unzureichend qualifiziertes Personal für die Kodierung eingesetzt, ohne dass ein Mangel an Fachkräften dies zwanglos oder plausibel begründen könnte. In den letzten Jahren sind zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten für Kodierpersonal entstanden, die ganz überwiegend von KrankenpflegerInnen oder ArzthelferInnen genutzt werden, um sich damit einen neuen Horizont zu eröffnen; denn medizinische Laien haben in diesem Bereich einen sehr schweren Start.
Hilflose Praktikanten
In der Regel stützt sich die klassische Ausbildung auf zwei Säulen, einen theoretischen Teil und einen praktischen, der als Praktikum im Krankenhaus abzuleisten ist. Obwohl den Häusern durch diese Praktikanten praktisch keinerlei Kosten entstehen, ist es für die Auszubildenden aktuell nahezu unmöglich, eine Praktikumsstelle zu finden, ganz im Gegensatz zur Situation in den Anfangszeiten der DRG-Einführung. Dies liegt in erster Linie an der immensen Arbeitsbelastung des Fachpersonals, das in diesem Bereich in viel zu geringer Zahl eingesetzt wird und daher keine zusätzliche Praktikumsbetreuung zu leisten vermag.
Unterschätzte Fachkräfte
In einigen Regionen Deutschlands sind Arbeitsplätze für hoch qualifizierte Kodierfachkräfte absolute Mangelware, da viele Krankenhäuser in völliger Verkennung der tatsächlichen Zusammenhänge versuchen, ihre Ausgaben durch die Einsparung eben dieser Fachkräften zu reduzieren. Oft schlägt sich diese Fehlentscheidung deutlich spürbar in der Liquidität des Hauses nieder.
Bedrückendes Fazit
Dabei kann der entgangene Liquiditätsverlust oft nicht mehr aufgeholt werden, während der wirtschaftliche Druck auf die Krankenhäuser aufgrund der gesetzlichen Regelungen immer mehr zunimmt.