Kodierfachkräfte im 12. Jahr nach der DRG-Einführung

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DRG: Luxus oder Erlösgarant für die Kliniken?

DRG PrimärkodierungBereits vor der Einführung des DRG-Systems war die Abrechnung einer damals eher überschaubaren Anzahl von Fallpauschalen und Sonderentgelten dadurch geprägt, dass im Kodieralltag der Krankenhäuser nicht sein konnte, was nach den dehnbaren Kodierregeln der Kostenträger bzw. des MDK nicht sein durfte.

Ausgangslage: verschwenderischer Kodieralltag

Aus dieser grauen Vorzeit der pauschalierten Endgeldabrechnung, in der die Versuche der Erlös-Beschneidung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen und die Krankenkassen sich noch auf einzelne teure Abrechnungsfälle beschränkten, stammt wohl die bis auf den heutigen Tag zu beobachtende Duldungsstarre der kleinen und mittleren Krankenhäuser, die noch immer eher Gewinne abschreiben, als Erfolg versprechende Widersprüche durchzusetzen.

Tradition: Kodierung als lästige Verpflichtung

Nach wie vor wird die Realität des Kodieralltags im Krankenhaus davon bestimmt, dass der als außerordentlich lästige Verpflichtung empfundene Vorgang des Kodierens den Mitarbeitern vorbehalten bleibt, die aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen nicht mehr in der Lage sind, dem Dauerstress der Pflegeberufe im Job standzuhalten.

In völliger Verkennung der Tatsachen, wird auf eine fachspezifische Ausbildung des Kodierpersonals oftmals verzichtet, da das Geld in den Kliniken knapp ist. Stattdessen versuchen die angehenden Kodierfachkräfte sich das Nötigste selber beizubringen, was heute durch den Umfang an Regeln und Spezifitäten meist nicht mehr gelingt.

Innovation: Win-win durch geschulte Kodierfachkräfte

Die mögliche Win-win-Situation durch den Einsatz gut geschulter Kodierfachkräfte, die mit ihrer Arbeit dem Krankenhaus in der Regel weit mehr Erlöse einbringen, als sie selbst kosten, wird offenbar nur selten erkannt.

Nach wie vor weit verbreitet ist auch das Oberarzt-Notlösungs-Modell, bei dem die ärztlichen Kollegen gezwungen sind, sich nach den Strapazen des eigentlichen Dienstes am Patienten und nach dem damit zwangsläufig verbundenen, immer mehr zunehmenden Dokumentations-Papierkrieg noch nach Dienstschluss mit der Kodier-Problematik auseinanderzusetzen.

Konsequenz: logisches Fazit

Dass höchste Motivation und Kodierqualität als Voraussetzungen optimaler Erlöse für das Krankenhaus unter diesen Bedingungen auf der Strecke bleiben, muss sicherlich nicht extra betont werden.

Es liegt also unter diesen Aspekten auf der Hand, dass der vermehrte Einsatz von Kodierfachkräften hier Abhilfe schaffen kann.

Hier gelangen Sie zu Teil 2 und Teil 3 dieser Artikelreihe.

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