Was ist Diabetes mellitus überhaupt und was steckt hinter dem Namen? Der Name leitet sich von griechischen und lateinischen Begriffen ab und bedeutet frei übersetzt „honigsüßer Durchfluss“.
Mit dieser netten Umschreibung ist der Urin gemeint, der bei Menschen mit Diabetes mellitus erstens im Übermaß gebildet wird und zweitens, aufgrund des darin enthaltenen Zuckers, einen etwas süßlichen Geschmack bekommt. Die Zeiten, in denen Ärzte zur Diagnosebestimmung noch den Urin ihrer Patienten kosteten, sind allerdings bekanntlich lange vorbei.
Diabetes, umgangssprachlich auch als Zuckerkrankheit oder Blutzuckerkrankheit bezeichnet, ist eine sog. Stoffwechselerkrankung (-störung).
Begriffsbestimmung: chronische Störung des Blutzuckerstoffwechsels
Ein erstes Anzeichen kann ein erhöhter Blutzuckerspiegel sein, welcher Müdigkeit verursacht und die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit mindert. Der Körper scheidet mehr Flüssigkeit aus. Deshalb entsteht bei den Betroffenen ein intensives Durstgefühl.
Man unterscheidet vier verschiedene Typen:
Typ 1: Autoimmunerkrankung, circa fünf Prozent der Diabetesbetroffenen
Typ 2: Insulinresistenz, circa 95 Prozent der Diabetesbetroffenen
Typ 3: Gruppe seltener oder nicht weiter definierbarer Diabetesarten
Schwangerschaftsdiabetes / Gestationsdiabetes: tritt nur bei schwangeren Frauen auf und verschwindet nach der Geburt meist wieder.
Ursachen: Insulinmangel oder -resistenz
Zucker ist ein Energielieferant für den Körper und wird von dem Hormon Insulin in die Zellen transportiert. Ist dieser Vorgang gestört, entsteht Diabetes. Mit entsprechenden Hilfsmitteln können die Diabetes-Symptome jedoch reguliert werden. Die Ursachen für das Entstehen des Diabetes bei den o. g. vier Typen sind verschieden.
Besteht für Sie ein Diabetes-Risiko?
Gehen wir der Sache mal auf den Grund. Welche dieser Aussagen würden auf Sie zutreffen?
Haben Sie schon seit LÄNGEREM ein paar Kilo zu viel auf der Waage? Wieso Übergewicht? Vor allem Fettgewebe im Bauch – fördert die Insulinresistenz im Körper. Übergewicht ist ein Hauptrisikofaktor für Insulinresistenz.
Sind Sie ein Bewegungsmuffel und übergewichtig? Bewegungsmangel fördert die Insulinresistenz im Körper.
Diabetes in der Verwandtschaft
Das Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken ist erblich. Wenn nahe Verwandte – zum Beispiel die Eltern oder Geschwister – Diabetes-Typ-2 haben, beträgt die Wahrscheinlichkeit selbst im Laufe des Lebens zu erkranken bis zu 60 Prozent.
Diabetes kann zwar eine sehr komplexe und bedrohende Krankheit sein, die mitunter viel Leiden anrichtet, aber es liegt an Ihnen, das zu verhindern. Denn mit dem richtigen Verhalten, geeigneten Maßnahmen und modernen Therapien unterscheidet sich das Leben eines Diabetikers kaum von dem eines Gesunden.
Behandlung und Therapie:
Es gibt gute Medikamente, die nur bei Anwendung wirken
Ein bisschen Aufwand müssen Sie schon selbst betreiben, z.B. Ihre Lebensgewohnheiten, d.h. Ernährungsgewohnheiten, ändern und ein bisschen lernen und verstehen, was in Ihrem Körper vorgeht und was deshalb genau zu tun ist.
Die wichtigsten Komponenten sind dabei Bewegung, Bewegung und nochmals Bewegung.
„Sport ist Mord“, war vielleicht bisher IHR LEITSPRUCH.
Versuchen wir doch mal anders an die Sache heranzugehen,
z.B. SPORT, ist wie Schokolade, hat man erst einmal damit angefangen, kommen die Glückshormone schon von ganz allein und man kann gar nicht mehr aufhören
oder
Sport ist wie Medizin, schmeckt nicht immer, hilft aber gegen meinen Diabetes, denn sportliche Aktivität wirkt WUNDER und das nicht nur bei Diabetes.
Wichtig ist hier, Sport mindert drastisch das Risiko für Folgeerkrankungen von Diabetes, schiebt die Behandlung mit Medikamenten deutlich hinaus und verbessert die Prognose ganz erheblich.
Eine wichtige Komponente – Umstellung der Lebensumstände
Eine medikamentöse Behandlung von Diabetes ist meist nutzlos, wenn Sie nicht bereit sind, Ihre Lebensumstände zu ändern, bzw. anzupassen. Gerade bei übergewichtigen Typ-2-Diabetikern, ist eine Gewichtsreduktion und Ernährungsumstellung als Basistherapie unerlässlich. Auch übermäßiger Alkohol- und Tabakkonsum verschlechtern den Gesamtzustand beträchtlich.
Ein kompletter Genussverzicht ist dennoch nicht zwingend. Diabetiker können mehr oder weniger alles essen, wichtig ist aber die korrekte Abstimmung bei der Insulinverabreichung (-dosierung).
Vermeidung von Folgeerkrankungen
Diabetes kann unbehandelt eine Reihe von dramatisch verlaufenden Folgeerkrankungen auslösen. Typischerweise sind das die sogenannten Raucherbeine, die amputiert werden müssen, sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, oder Schädigungen an Nieren, Augen und Nerven.
Liegen diese Erkrankungen bereits vor, müssen sie bei der Behandlung des Diabetes mitberücksichtigt werden, da manche Medikamente, zum Beispiel Cortison, die Insulin- oder Tablettentherapie stark beeinflussen können. Grundlegend notwendig bei der Behandlung aller Diabetes-Typen sind eine gute Abstimmung zwischen Arzt, Patient und Ernährungsfachperson sowie ein gesunder und ausgewogener Lebenswandel.
Diabetiker müssen den Blutzucker regelmäßig messen
Warum das so wichtig ist? Ist die Konzentration von Glukose dauerhaft zu hoch, drohen zahlreiche – teils sehr schwere und lebensbedrohliche – Folge-Krankheiten. Ein Mangel an Glukose hingegen kann akut und sehr schnell zu Problemen führen, weil der Körper zu wenig Energie erhält. Im schlimmsten Fall endet ein „Unterzucker“ im lebensbedrohlichen Koma.
Das gilt es natürlich zu verhindern. Ein zu hoher Blutzuckerwert macht sich allerdings kaum oder nur sehr spät bei Betroffenen bemerkbar, deswegen muss der Blutzuckerwert regelmäßig gemessen werden, wobei „regelmäßig“ in diesem Fall je nach Diabetes-Typ sehr unterschiedlich sein kann: von ein- bis zweimal die Woche bis mehrere Male täglich.
An eine Sache müssen Sie sich ab jetzt allerdings gewöhnen: sich selbst einen kleinen Piks in die Haut zu setzen und mithilfe einer Lanzette einen kleinen Tropfen Blut abzunehmen.
Aber keine Angst. Mit modernen Messgeräten sind auch Sie in der Lage, den eigenen Blutzucker zu ermitteln. Das dauert nur kurz, tut nicht weh und wird nach einigem Üben reine Routine.
Typgerechte Behandlungen
Typ 1: Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1
Erforderlich sind hier lebenslang tägliche Insulininjektionen. Heilungsmöglichkeiten bestehen bisher keine. Die jeweils erforderliche Dosis richtet sich nach dem aktuellen Blutzuckerwert.
Typ 2: Die Behandlung bei Typ 2
Bei diesem Typ ist eine ausgewogene Ernährung, unterstützt durch regelmäßige körperliche Aktivität erforderlich. Reicht dies zur Normalisierung der Blutzuckerwerte nicht aus, werden Tabletten verabreicht. Sollte hier unter dieser Therapie wiederum keine Normalisierung der Werte eintreten, wird eine Therapie mit Insulin notwendig.
Typ 3: Bei diesem Typ sind Behandlung und Therapieerfolg sehr stark von der jeweiligen Ursache abhängig, Therapien müssen individuell angepasst werden.
Gestationsdiabetes: Ein unbehandelter Schwangerschaftsdiabetes stellt ein gesundheitliches Risiko für Mutter und Kind dar. Wichtig sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge. Bei guter Einstellung des Blutzuckers mittels Diät oder, in schweren Fällen zusätzlich mit Insulin, können Folgeschäden bei Mutter und Kind weitgehend vermieden werden.
Risiken erkennen und Diabetes vermeiden, Netzwerke, die Ihnen weiterhelfen: www.diabetesstiftung.de
http://www.epochtimes.de/gesundheit/zaehneputzen-gegen-diabetes-forscher-bestaetigen-ueberraschenden-zusammenhang-a1319641.html?preview=true
Eine im „Journal of Dental Research“ veröffentlichte Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Typ-2-Diabetes und Parodontose. Dabei stellten die Forscher fest: Zähneputzen beugt einem erhöhtem Risiko für Typ-2-Diabetes vor.
Dieser Beitrag ist auch lesenwert für Laien, gut verständlich geschrieben. Auf jeden Fall weiterzuempfehlen. Danke.