EBOLA – Gesundheitskatastrophe … und immer noch kein Ende

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Das Ebola-Fieber, das im Dezember 2013 in Guinea ausbrach und seither mehr als 8000 Menschen das Leben kostete, schien Anfang des Jahres 2015 endlich seinen Höhepunkt überwunden zu haben. Die betroffenen west- und zentralafrikanischen Staaten meldeten die kleinsten Zahlen an Neuinfizierten seit Ausbruch der Epidemie.

In vielen Ländern war die Krise offiziell nach 42 Tagen ohne Neuinfektionen für beendet erklärt worden. Selbst in Liberia, neben Guinea und Sierra Leone eines der am stärksten betroffenen Länder, haben die Schulen und Universitäten seit Mitte Januar 2015 wieder geöffnet.

Nachdem das Ebola-Fieber noch den Sommer über die Welt in Schrecken gehalten und die WHO die Situation am 8. August 2014 zum Public Health Emergency of International Concern deklariert hatte, ist die Krise nur wenige Monate später aus dem öffentlichen Fokus verschwunden – zumindest in Deutschland. Doch bei tiefergehenden Recherchen wird schnell deutlich: Vorbei ist die tödliche Virusinfektion noch lange nicht!

Medien sorgen für Schlagzeilen

Die kurzen Schlagzeilen der Medien über die sich angeblich normalisierende Situation in Westafrika sorgen dafür, dass man erleichtert weiterblättern kann in dem Glauben, die internationalen Hilfeleistungen hätten ihren Auftrag erfüllt. Diese Schlagzeilen suggerieren, die Epidemie sei besiegt und das Ziel, vor Beginn der Regenzeit im April die Seuche gänzlich einzudämmen, sei erreicht.

Doch der Schein trügt

Die Zahl der Infizierten steigt seit Mitte Januar in Guinea, Sierra Leone und Liberia wieder an. Am 18. Februar berichtete die WHO über 144 neu mit Ebola infizierte Menschen. In Guinea nahm die Zahl der Neuinfizierten Mitte Februar von 39 auf 65 innerhalb einer Woche zu.

Trotzdem ziehen die Vereinigten Staaten ihre seit September eingesetzten Truppen, die vor allem logistische Unterstützung vor Ort leisten, nach und nach ab. Bis Ende April sollen bis auf 100 US-Militärangehörige alle Soldaten nach „erfolgreicher Mission“, so das Pentagon, wieder zurückgekehrt sein.

Diese frühzeitige mediale und militärische Beendigung der Seuche passt nicht zu steigenden Infektionszahlen. Die schlimmste Ebola-Epidemie seit Menschengedenken darf nicht von den Titelseiten verschwindet. Für einen Schlussstrich ist es noch viel zu früh!

Wenn aber das Ebola-Fieber endlich besiegt sein wird, wartet die nächste Herausforderung auf Politik, Medizin und Medien. Sie müssen sich der Frage stellen, ob sie wirklich verantwortungsbewusst, angemessen und zeitig mit diesem Krankheitsalbtraum umgegangen sind.

Wichtig ist: die richtigen Lehren aus dieser Gesundheitskatastrophe zu ziehen.

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